Vom 22. Bis 24. Juli 2010 fand der diesjährige Bergheuet des Vereins Pro St. Martin und Calfeisental statt. Bei Rekordtemperaturen. Und rekordverdächtig war auch die Qualität des eingebrachten Heus – trockener geht’s nimmer. Kein Vergleich zur verregneten Vorjahresernte, welche bekanntlich mit einem Unwetter grösseren Ausmasses geendet hatte und zu allem Verdruss einige Autos von Mitgliedern auf dem unteren Parkplatz mit Totalschaden hinterliess. Dieses Jahr mussten die heuenden Vereinsmitglieder auch nicht in der Vorderen Hütte übernachten, weil die Brücken weggeschwemmt wurden wie im Vorjahr. Vielmehr genossen sie nach getaner Arbeit im Restaurant St.Martin den von den Wirtsleuten spendierten Coupe Markus. Herzlichen Dank den Wirtsleuten und herzlichen Dank auch den beiden Küchenfeen Lisbeth Locher und Claudia Ruffner, welche die Helferinnen und Helfer am Mittag bei der Vorderen Hütte vorzüglich verköstigten.
Der Bergheuet mit anschliessendem Tristenbau auf Malanseralp geht auf 2013 zurück. Nach einem erfolglosen „Tristen-Versuch“ einer Gruppe von Jägern im Jahr 2012 übernahm 2013 der Verein das Zepter. Das Errichten der Triste ist vom Amt für Natur, Jagd und Fischerei bewilligt, bzw. als Kompromiss geduldet nach dem Motto „Nützt‘s nicht, schadet es auch nicht“. Aus rein wildbiologischer Sicht sind Notwendigkeit und Nutzen der Wildfütterung auf Malanseralp nicht ausgewiesen. Wenn die Triste angenommen wird, ist das Futter meist schon anfangs Winter weg. Auch aus diesem Grund wird im Vorstand des Vereins erwogen, künftig das geerntete Heu allenfalls dem landwirtschaftlichen Nutzen im Tal zuzuführen. Am traditionellen Bergheuet soll dies nichts ändern.
Auch dieses Jahr zeigte sich erneut, dass jede helfende Hand willkommen ist. Efraim Utzinger mäht am ersten Tag die Wiese mit dem Motormäher, am zweiten Tag muss „gekehrt“ werden. Hier braucht es künftig mehr „Personal“. Am dritten Tag wird eingebracht. Dazu sind mindestens ein Dutzend Leute notwendig. In diesem Jahr konnte der Verein auf ein Dutzend Heuende im Alter zwischen 8 und 81 Jahren zählen. Es dürften künftig auch etwas mehr sein. Man darf Nichtmitglieder dazu einladen. Nach einem erlebnisreichen Heuet werden sie garantiert Mitglied des Vereins werden wollen. Auf den nächsten Bergheuet!
Bruno Glaus
|